Ohne Kommentar....
Oder doch? In unserem Wohnzimmer hängt eine Kohlezeichnung einer befreundeten Künstlerin. Auf der dichten Zeichnung, aus Kohlestaub, in mehreren Lagen aufgebracht und wieder weggewischt, neu überzeichnet ist der Blütenstaub fast sichtbar und kitzelt in der Nase.
Aus totem Material entsteht eine Spur von neuem Leben. Ein schöner Gedanke, auch für meinen Alltag.
Durch das leicht geöffnete Fenster
kaum gedämpft
durch den luftigen Hauch der Gardine
kämpft sich
eine Straßenbahn durch die engen Schluchten der Stadt
Metall reibt
auf Metall
schrille
Obertöne
schneiden
scharf durch meinen Kopf
wollen die
Ruhe stören
und
schaffen doch
in meiner Seele Wohlbehagen
die Zeit
bleibt stehen…
knarrend
mit einem
leichten Seufzen
atmet der
Raum aus
auf dem Tisch
der überladne Tulpenstrauß
beugt sich
als wolle er die Enge der Vase sprengen
als wolle er die Enge der Vase sprengen
weit über
deren Rand hinaus
Blütenstaub zeichnet
unbemerkt
eine Spur von
neuem Leben
auf das
karierte Tischtuch
durch die leicht geöffnete Tür
trittst du in
meine Räume
die Zeit
bleibt stehen
wir atmen aus
im Tagesgrau
gibt es so viele Farben
und Leben
unbemerkt
beugt
sich über den Rand des Tages