Donnerstag, 28. April 2016

Blütenstaub zeichnet unbemerkt eine Spur von neuem Leben....

Ohne Kommentar....
Oder doch? In unserem Wohnzimmer hängt eine Kohlezeichnung einer befreundeten Künstlerin. Auf der dichten Zeichnung, aus Kohlestaub, in mehreren Lagen aufgebracht und wieder weggewischt, neu überzeichnet ist der Blütenstaub fast sichtbar und kitzelt in der Nase. 
Aus totem Material entsteht eine Spur von neuem Leben. Ein schöner Gedanke, auch für meinen Alltag.


Durch das leicht geöffnete Fenster
kaum gedämpft durch den luftigen Hauch der Gardine 
kämpft sich eine Straßenbahn durch die engen Schluchten der Stadt

Metall reibt auf Metall
schrille Obertöne
schneiden scharf  durch meinen  Kopf                        
wollen die Ruhe stören

und
schaffen doch
in meiner  Seele Wohlbehagen

die Zeit bleibt stehen…

knarrend
mit einem leichten Seufzen
atmet der Raum aus

auf dem Tisch
der überladne Tulpenstrauß
beugt sich 
als wolle er die Enge der Vase sprengen
weit über deren Rand hinaus

Blütenstaub zeichnet unbemerkt
eine Spur von neuem Leben
auf das karierte Tischtuch

durch die leicht geöffnete Tür
trittst du in meine Räume

die Zeit bleibt stehen
wir atmen aus

im Tagesgrau gibt es so viele Farben

und Leben
unbemerkt
beugt sich  über den Rand des Tages 



Montag, 29. Februar 2016

#Konstanten #Versprochen #Frühlingsanfang #Winterpelzgefühl

Jemand hat behauptet, morgen soll der metrologische Frühlingsanfang sein...
Jetzt schneit es aber...

Behauptung und Realität. Wunsch und Wirklichkeit.

Was solls, ich weiß genau der Frühling kommt bestimmt. 

Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Hat mal einer Versprochen...

Schön, dass es Konstanten gibt. Das entspannt.






Der Schnee fällt leise
auf die Seele
Die Sehnsucht friert
und will woanders sein

im Radio
der DJ träumt von Liebe
Passanten tragen  Winterpelzgefühle

vereist
der Weg zu dir

Und ich bin nur
mit Sommerreifen unterwegs



cg/2010


Sonntag, 7. Februar 2016

# Cool Jazz...

Jazz

Es war kalt geworden

Jazz aus dem Radio
Junger  Wein  in billigen Gläsern

Die kindliche Jazzsängerin             
zu fahl für solche Stunden

Sie liebten sich
Die Kälte blieb

Das Dunkel der Nacht
Fraß die Sehnsucht


Am Morgen ging er aus dem Haus wie immer