Donnerstag, 5. Dezember 2013

Luxus im Advent


Als sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut... Mt 2,10

Endlich, es ist geschafft...

Die Wohnung erstrahlt, seit dem letzten Wochenende im adventlichen Schmuck. Nachdem eine Tochter des Hauses konstatierte, dass im letzten Jahr alles viel zu spartanisch war, wurde sie mit der Leitung der Operation "Adventsdekoration" betraut. Nun schmücken diverse Engel, selbst getöpferte Räucherfiguren, Schwibbögen und elektrische Sterne die Fenster, Tische und Schränke.

Was ist aber mit mir selbst? 


Seit August  verkauft "der Supermarkt meiner Wahl" weihnachtlichen Süßkram. Ein Adventsgefühl, Ruhe und Besinnung auf das Wesentliche, konnte er mir aber auch nicht verkaufen.

Die üblichen "Vorweihnachtlichen Termine" liegen an. Auf Arbeit müssen noch die Zahlen gebracht werden. Kollegen sind krank...

Wo bleibe ich selbst? 

Abstand bekommen, den Alltag mal von außen betrachten. Sich selbst eine Chance geben. Vielleicht hilft da auch der Blick auf den Stern im Fenster um einen Ahnung von "den Dingen hinter den Dingen" zu bekommen.


LUXUS
nicht alles erklären müssen
auf Fragen sich keine Antwort leisten
still sein
sich dem  Üblichen verweigern
dem Tag eine Chance geben 
die  Dinge einfach zulassen
sich  wichtig nehmen
Lieben
Essen
Nichts tun
Eine CD kaufen
sich etwas wünschen
sich selbst einen Wunsch erfüllen
ich selbst sein - wer bin ich überhaupt?
nicht recht haben müssen
sich fallen lassen


und trotzdem sicher landen  



Mittwoch, 14. August 2013

Gleichstellung und Bassspielerinnen

Meine Frau hat sich über mich geschämt. Nach eigener Aussage aber nur dies einemal.

Nach einem Konzert (keine Ahnung mehr welches) kamen wir, noch Backtsage, mit der Band ins Gespräch. Da ich selbst  Bass spiele, faszinierte mich besonders die Frau am Bass. Da "Frau am Bass"  immer noch (da haben wirs...männliche Dominanz) eher selten und damit exotisch sind, entschlüpfte mir,wie gesagt fasziniert, die Frage: "Wie man als Frau zum Bass kommt?". (Was hätte ich eigentlich gesagt wenn die Frau Basstuba gespielt hätte?)
Noch heute kann die Gattin, vor Scham über mich und meine "blöde Frage"  im Boden versinken. Männer, würden doch auch nicht gefragt, warum sie Flöte spielen. Und Frau macht eben mit dem Bass Musik "weil sie Bock darauf hat".
Recht hat sie , meine kluge Frau. Ich werde jetzt Blockflötenunterricht nehmen, und fragt mich ja nicht warum...

Zur Versöhnung,speziell mit der Gattin und allen Basserinnen -die blöde Fragen gestellt bekommen, gibt es im folgenden Text eine Bassfrau. 

Jazz

Der Schatten des Schlagzeugers
wischt über die Wand

der Pianoplayer versinkt im Sound des Saxofons
die Bassfrau legt ihr Herz in eine Note

der Trompeter fühlt sich wie  Miles Davis

Songs for Ladys

Der Barmann lacht über seine eignen Gags
Die Drinks sind eisgekühlt

Die Luft ist heiß und klebt

mein Blick verfängt sich in deinem Gesicht
einer dieser blauen Abende

2013

Sonntag, 11. August 2013

Gedicht vs. Text

Gedichte schreiben ist doch irgendwie peinlich. Oder? 
Gedichte schreiben doch irgendwie nur Superromantiker oder Menschen die irgendwie ganz- anders- als- die-anderen sein wollen, irgendwie kreativ, intellektuell, vergeistigt.
Ich schreibe jedenfalls keine Gedichte. Ich schreibe ab-und -zu Texte. Texte, klingt irgendwie neutraler. Nicht so weich und sophisticated. 
Aber was soll`s wenn`s dann doch mal ein romantischer Text wird....

Also, heute das Gedicht (sorry,  der Text) des Monats


Seisdrum

Es wird erzählt
Wenn morgen die Welt untergeht
Verraten, verkauft, verdreht

Wenn morgen vielleicht
für Leben und leben lassen
es ist  schon längst zu spät

Da gibt es einen
Der gegen  jeden Plan und jede Vernunft
Wenn ich nicht mehr weiter wüsste

Bäume pflanzen würde in der Wüste…